
Gute Ideen für weniger Materialverschwendung
Das Baustofflabor der KIBAG prüft für die eigenen Einheiten und Werke, aber auch für Externe Beton und Kies auf ihre Qualität und Eigenschaften. Neu kann das Labor als akkreditierte Prüfstelle auch den Chlorid-Widerstand an Beton bestimmen. Und das erst noch mit einer Eigenentwicklung.
Die sechs Behälter stehen adrett in Reih und Glied. Sie sehen ein wenig aus wie aufgestellte Tonziegel, einfach aus grauem Polypropylen. Jeweils zwei dieser Körper sind mittig verbunden. Dort, in diesem runden Hohlraum, befindet sich der Prüfkörper – in diesem Fall ein 50 Millimeter dicker Bohrkern. Beide Seiten des Körpers liegen in einer Kalium-Hydroxid-Lösung, einmal mit 3 Prozent Salz angereichert, einmal ohne Salz. Ein Stromkreislauf sorgt dafür, dass die Lösung in den Prüfkörper eindringt. Und so wird der Körper 24 Stunden lang gebadet, bis man ihn am nächsten Tag aus der Lösung holt und in der Spaltmaschine halbiert. Nach dem Auftragen des Indikators wird die Eindringtiefe der Lösung auf 0,5 Millimeter genau bestimmt. Und so wird, etwas vereinfacht ausgedrückt, der maximale Chlorid-Widerstand des Körpers bestimmt. Die Chlorid-Widerstandsmessung wurde bis anhin durch ein externes Labor ausgeführt; seit Neustem ist das KIBAG Baustofflabor in der Lage, dieses Prüfverfahren für die eigenen und auch für externe Betonprodukte
durchzuführen, denn es hat soeben die Akkreditierung der Schweizerischen Akkreditierungsstelle SAS für diese Prüfung bekommen. Die Chlorid-Widerstandsmessung ist wichtig, um den Beton respektive die eingebettete Bewehrung vor chloridhaltigem Wasser zu schützen, beispielsweise bei einer
Stützmauer.
Eigenentwicklung der Prüfinstallation
«Die Chlorid-Widerstandsmessung ist eine normierte Prüfung, die wir bisher durch ein externes Labor haben lassen machen», erklärt Peter Rohner, Leiter Baustofftechnik. «Nun können wir diese Messung schnell und unkompliziert selber durchführen.» Das Besondere an der Installation: Das Baustofflabor hat die Prüfinstallation selbst entwickelt. «Die grauen Klötze, in denen sich die Lösung befindet, haben wir selber entworfen und in Auftrag gegeben», erzählt Martin Fischli, Teamleiter im Baustofflabor. Denn standardmässig wären die Prüfkörper in grossen Behältern mit beiden Lösungen beaufschlagt. «Dank unserer eigenen Installation brauchen wir viel weniger Kalium-Hydroxid, das nach jederMessung speziell entsorgt werden muss.»
Unterstützung für das KIBAG Geschäft
Das KIBAG Baustofflabor mit Sitz in Zürich ist ein akkreditiertes Labor, das Baustoffüberwachungen für die mehr als 5000 eigenen Betonrezepte der KIBAG, aber auch für Externe durchführt. Vier Mitarbeitende sind allein für die Festbeton- und Kiesprüfungen im Baustofflabor zuständig und stellen zudem auf Kundenwunsch zugeschnittene Betonrezepte her. Insgesamt arbeiten 18 Personen im Baustofflabor und bieten diverse Dienstleistungen für die KIBAG Baustoffe und unterstützen den Verkauf und die Produktion hinsichtlich ihrem Produktsortiment. Sie erstellen zudem Nachweise, Qualitätskontrollen in den Werken und tragen zur Risiko-Minimierung bei. Sie bieten aber auch Hilfestellung, wenn mal etwas nicht klappt, beispielsweise geschehen beim Beton für das Bauprojekt Zwhatt in Regensdorf. Auch bei innovativen Produkten ist man an vorderster Front dabei: Für KIBECO wird der neue, umweltfreundliche Recyclingbeton, der dauerhaft und nachhaltig CO2 binden kann, im Labor geprüft und mitentwickelt.
Diese Prüfverfahren kann das KIBAG Baustofflabor als akkreditiertes Labor selber durchführen:
- Bestimmung der Würfeldruck- und Biegezugfestigkeit
- Frosttausalz- und Karbonatisierungswiderstand
- Bestimmung des Elastizitäsmoduls
- Chlorid-Widerstandsmessung
- Verschiedenste Bestimmungen in Bezug auf Gesteinskörnungen
- Bestimmung der Plattigkeitszahl