 
  
  Hohe Trassen, tiefe Gräben, viel Logistik
Die KIBAG ist in ein weiteres Jahrzehntewerk der Schweizer Infrastruktur involviert: Gemeinsam mit Marti Solothurn, Frutiger und Marti Bern wird die A1 zwischen Luterbach und Wangen an der Aare ausgebaut und auf sechs Streifen verbreitert.
Das Ziel ist klar: Der Verkehr auf der meistbefahrenen Autobahn der Schweiz, der A1, soll flüssiger laufen. Ausserdem entspricht die Autobahn aus den 50er-Jahren nicht mehr den neuesten Bau-, Sicherheits- und Umweltanforderungen. Nun wird also gebaut. Seit dem Frühjahr 2025 sichtet man auf dem Abschnitt zwischen Luterbach und Wangen an der Aare – man kennt die Ortschaften aus den Staumeldungen – wieder KIBAG Maschinen und Personal. In einer ARGE mit Marti Solothurn in der Federführung, Marti Bern und Frutiger ist die KIBAG bis 2027 in den Ausbau der A1 auf sechs Spuren im sogenannten Los West involviert. Das Los Mitte zwischen Wangen an der Aare und Oensingen folgt im Anschluss bis 2030, das Los Ost im Abschnitt zwischen Oensingen und Härkingen von 2030 bis 2032. «Die Arbeiten sind gut angelaufen», sagt Patrick Müller, Bauführer der KIBAG Langenthal. «Und auch die Zusammenarbeit in der ARGE läuft einwandfrei. Man hilft einander.»
Enorme Logistik und viel Personal
Auf den einzelnen Abschnitten laufen parallel diverse Arbeiten. Es werden zahlreiche Entwässerungsleitungen, Schüttungen, Betonarbeiten, grosse Erdbewegungen und viele weitere Arbeiten ausgeführt. Insgesamt sind über hundert Personen vor Ort, verteilt auf etwa fünf Kilometer und diverse Teilprojekte. Zahlreiche Arbeiten drehen sich um die zwei neuen SABA-Anlagen, die Strassenabwasser-Behandlungsanlage. Gemäss den neuen Gewässerschutzvorschriften des Bundes dürfen Strassenabwässer stark befahrener Strassen nicht mehr unbehandelt abgeleitet werden. Die SABAs filtern das Strassenabwasser, bevor es in ein Gewässer oder in den Boden gelangt. Damit erfüllen sie eine wichtige Funktion für die Umwelt. Die neuen, sogenannten Centub-Rohre, die das Strassenabwasser ableiten, sind im Zuge des Autobahnausbaus selbstverständlich grösser dimensioniert – sie haben einen Durchmesser von bis zu 1200 Millimetern. Auch verschiedene weitere Werkleitungen – unter anderem die neuen Rohranlagen für die Betriebs- und Sicherheitsausrüstung (BSA) – kommen neu in den Boden. Beim Schachen in Deitingen entsteht das neue Pumpwerk für die SABA. Derzeit befindet sich dort eine Tiefbaugrube direkt neben der Autobahn. Ein weiteres, nicht alltägliches Projekt ist die neue Aarebrücke, die neben der bestehenden Brücke errichtet werden wird. Damit der Verkehr später über die neue Brücke rollen kann, müssen Tausende Kubikmeter Material abgetragen und abtransportiert werden. In diesem Bereich wird das neue Trassee bis zu zwölf Meter in den bestehenden Hang gebaut. Dieser wird nun mit einem modernen 3D-Bagger der KIBAG abgetragen. Ein eindrücklicher Arbeitsplatz – hoch über Aare und Autobahn –, wo der neue Unterhaltsweg entsteht.
Eine Brücke für die neue Brücke
Für den Bau ebendieser neuen Brücke war im Juli und August als Subunternehmer auch der Wasser- und Spezialtiefbau vor Ort. Denn nicht nur die Zufahrt, sondern auch die Aarebrücke selbst, die die Autobahn über den Fluss führt, muss um zwei Spuren erweitert werden. Gelöst wird dies über eine parallel verlaufende, neue Brücke, die drei Fahrspuren führen wird. Die alte, bestehende Brücke wird saniert und wird anschliessend ebenfalls drei Spuren führen. W+S erstellt für diese Arbeiten eine Hilfsbrücke. Diese kommt auf Rammpfählen zu stehen. Über diese Hilfsbrücke gelangen Material und Maschinen an schwer zugängliche Stellen: Maschinen, wie sie zum Beispiel zum Bau von Brückenpfeilern und Fundamenten im Wasser benötigt werden.
Die Autobahn A1 zwischen den Verzweigungen Luterbach (SO) und Härkingen (SO) ist überlastet. Staus und stockender Kolonnenverkehr gehören zur Tagesordnung. Jährlich ereignen sich etwa 200 Unfälle mit rund 150 Verletzten. Deshalb wird der 22Kilometer lange Abschnitt auf sechs Streifen ausgebaut. Die Fahrzeuge werden künftig wieder flüssiger und sicherer unterwegs sein. Das reduziert den Ausweichverkehr durch die Gemeinden. Auch der Lärmschutz wird verbessert. Der Ausbau erfolgt in drei etappierten Losen. Mehr Infos, auch zu weiteren Teilprojekten wie der Wildtierunterführung und der Renaturierung des Russbachs, sind auf der Webseite des ASTRA zu finden.
 
   
       
       
      