Strassenkünstler an der Arbeit
Bleibt man einen Moment in den schmalen Gassen der historischen Solothurner Altstadt stehen, so kann man sich aus längst vergessenen Zeiten das Geräusch von Pferdehufen und Kutschen vorstellen. Jedoch hört man an diesem Frühsommermorgen ein klirrendes Klopfen in den jahrhundertealten Strassen und Gassen, welche durch unzählige Schritte und und den Verkehr abgenutzt sind. Nun wird die Pflästerung erneuert.
Pflästerer sind begehrte Spezialisten. Tradition, Präzision und Kunsthandwerk kommen auf der Baustelle zusammen. Die unterschiedlichen Verlegearten wie Reihen-, Bogen-, Kreis- oder Wildpflästerungen sind je nach Beanspruchung oder Vorgaben der Denkmal-pflege zu planen und auszuführen. Der Auf-bau einer Pflästerung wird in drei Arten unterschieden: ungebundene, gebundene und Mischbauweise. Ebenfalls ist entscheidend, welcher Stein und in welcher Abmessung dieser verbaut wird. Anhand der Planung wird das Objekt in Längen- und Höhenmassen abgesteckt. Mit dem Pflästererhammer wird jeder einzelne Stein hammerfest versetzt und mit dem Richthammer wenn nötig in die richtige Form geschrotet. Die Setzlatte und die Wasserwaage dienen dazu, die Ebenheit und das Gefälle zu überprüfen. Beim Pflästern sitzt der Pflästerer meistens auf seinem Pflästererstuhl. Die Haltung sieht nicht sehr bequem aus, ist jedoch reine Übungssache. Und mehrmals am Tag steht der Pflästerer auf, betrachtet seine Arbeit und richtet den Arbeits-platz neu ein.
FACHGERECHTE UND KUNST VOLLE INSTANDSETZUNG
Für den gelernten Strassenbauer und ausgebildeten Pflästerer ist es der Beruf, der ihm bei der Arbeit ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Seine Arbeit ist pure Leidenschaft und diese spiegelt sich in jedem seiner Handgriffe wider. Nicht nur das handwerkliche Geschick zeichnet ihn aus, es ist eine Kunstform, die er mit Hingabe ausübt.