
Walzbeton für stark beanspruchte Verkehrsflächen
Im Industriegebiet von Hunzenschwil und Schafisheim plant Coop die Erweiterung ihres bestehenden Verteilerzentrums. Eine Gruppe der KIBAG Langenthal baut dazu auf einer Fläche von 11'000 Quadratmetern Walzbeton ein.
Was genau ist Walzbeton? Walzbeton wird in der Schweiz erst seit Mitte der 1990er-Jahre verwendet, obwohl er schon lange bekannt ist. Erste gewalzte Betonflächen finden sich nämlich in Schottland aus dem Jahre 1865. Da aber herkömmliche Betonbeläge früher qualitativ besser waren, verdrängten sie den Walzbeton in den 1930er-Jahren. Ab 1980 wurde Walzbeton vor allem in den USA, Japan und in den skandinavischen Ländern wiederentdeckt.
WAS ZEICHNET DEN WALZBETON AUS?
KIBAG Bauführer Manuel Kiener klärt uns auf: Walzbeton besteht aus recyceltem, erdfeuchtem Beton. Er enthält weniger Zement als konventioneller Beton. Wegen seiner Tragfähigkeit und Verformungsstabilität sowie auch seiner Verschleissfestigkeit wird er vor allem auf Verkehrsflächen mit sehr hoher Beanspruchung eingesetzt. Für das schweizweit grösste Logistikzentrum von Coop wurde in den letzten Wochen eine Fläche von 11'000 Quadratmetern betoniert. Sie soll maximal strapazierfähig sein, da hier praktisch rund um die Uhr Coop-Container vom nahegelegenen Bahngleis zwischengelagert und mit Lastwagen weitertransportiert werden. Walzbeton gilt als besonders strapazierfähig und formstabil. Durch die hohe Druckfestigkeit hält er bis zu 40 Jahre.
MIT WALZEN VERDICHTET
Eine frostsichere Fundationsschicht ist die Grundlage für den Einbau von Walzbeton. Kiener erklärt, dass diese stabilisierte Kiesschicht zu einem grossen Teil aus dem Erdmaterial der Versickerungsmulde entnommen wurde. Somit habe man viel an Bau-stoffkosten eingespart. Der Walzbeton wird zweischichtig mittels 3D-gesteuertem Dozer auf der Fläche verteilt. Danach wird der noch feuchte Beton mit schweren Walzen geglättet und verdichtet und Ungleichheiten werden beseitigt. Zum Schluss wird die Fläche gewässert; das Wasser bindet die Mischung und schliesst die Oberfläche des Betons ab.