Kanalbau im Stadtpark
Das Arboretum zwischen Mythenquai und Zürichsee ist ein bei den Zürchern beliebter Stadtpark mit 300-jährigen Bäumen und seltenen Pflanzen. Hier zu bauen ist heikel, weshalb Arbeiten an diesem Ort von der Stadt streng überwacht und von einer Fachperson für Baumpflege und einer Fachperson für Gewässerökologie begleitet werden. Zudem sind Arbeiten am Gewässer den Fischschonzeiten unterworfen.
Überlasteter Kanal
Von der General-Wille-Strasse her führt ein Hochwasser-Entlastungskanal unter dem General-Guisan-Quai und dem Arboretum – auch «Rentenwiese» genannt – hindurch bis zum Zürichsee. Dieser mehr als 90 Jahre alte Kanal befand sich in schlechtem Zustand und musste ersetzt und vergrössert werden. Zudem musste zwischen der Genferstrasse und dem Arboretum eine Verbindungsleitung erstellt werden, die Regenwasser aus dem überlasteten Kanal abführt. Der Entlastungskanal befindet sich permanent im Rückstau des Sees und springt nur bei starken Regenereignissen an.
Setzungsempfindlicher Baugrund
Die KIBAG Zürich wurde mit den Arbeiten beauftragt. Zunächst mussten die bestehenden Werkleitungen für Wasser sowie Gas für den Rohrvortrieb umgelegt werden. Da die General-Wille-Strasse sehr stark befahren ist, erfolgten diese Arbeiten ausschliesslich in der Nacht. Der Rohrvortrieb war heikel, da die Tramgleise mit lediglich einem Meter Überdeckung unterquert wurden. Auch ist die Geologie ist im Bereich des Arboretums sehr empfindlich, da es sich um ein Seegebiet mit Seekreide handelt. Aufgrund des setzungsempfindlichen Baugrunds wurde auf Pfählen fundiert respektive der Kanal wurde auf Pfählen abgestützt.
Arbeiten noch bis April 2024
Der neue Kanal und die Ortbetonkammer in der Genferstrasse wurden aus vorfabrizierten Betonelementen erstellt, wodurch Bauzeit eingespart werden konnte. Der Elementbau benötigt eine exakte Planung und viel Vorlaufzeit. Die Kanalelemente wurden mit einem Kran in den Graben hinunterbefördert und dort mit einem elektrisch angetriebenen Hubstabler versetzt.
Von Januar bis April 2024 sind noch folgende Arbeiten geplant: Elemente versetzen, den bestehenden Kanal verfüllen sowie die Instandstellung von Uferbereich und Parkanlage. Anschliessend werden der bestehende Seeauslass abgebrochen, der Rest des alten Kanals mit Flüssigboden verfüllt und die eigens erstellten Pisten wieder zurückgebaut.