«Fort Knox» im Steinbruch Zingel
Wo Hartgestein abgebaut wird, muss auch gesprengt werden. So auch im legendären Steinbruch Zingel in Seewen SZ, wo seit mehr als 100 Jahren Hartgestein abgebaut wird. Mit einem jährlichen Abbauvolumen von knapp 300 000 Tonnen ist der Zingel wichtig für die landesweite Versorgung von Bahnschotter und Hartsplitten.
Strenge Vorschriften
Wer in der Schweiz Sprengmittel lagern will, muss sich an das Bundesgesetz über explosionsgefährliche Stoffe halten. So sind Sprengmittellager nach den anerkannten Regeln der Sicherheitstechnik einzurichten und zu unterhalten und die Sprengmittel u. a. gegen Feuer, Witterungseinflüsse und Diebstahl zu sichern.
Der Haupteingang zum Steinbruch ist im Zingel durch ein Stahltor gesichert, und auch der Weg ins Gelände über den Wald ist abgesperrt. Bisher wurde der Sprengstoff im hinteren Bereich in drei kleinen Lagern aufbewahrt. Diese entsprachen zwar noch den Vorschriften, waren aber in die Jahre gekommen. Auch waren die Sprengungen stets mit erhöhtem Aufwand verbunden, da der Sprengstoff mangels Lagerkapazität z. T. bestellt und dann sofort verwendet werden musste. Mit dem neuen Lager sollen die Planung und Durchführung von Sprengungen für die Mitarbeiter einfacher werden.
Heikler Transport des 40 Tonnen schweren Sprengstofflagers
Der Transport des neuen Sprengmittellagers hatte es in sich. Pünktlich tauchte der grosse Transporter mit der vier Meter breiten mal sechs Meter langen Fertigbetonzelle aus dem Nebel auf. Optisch erinnert das neue Lager zwar an eine Fertiggarage, aber mit einem Gewicht von 40 Tonnen ist es jedoch wesentlich massiver. Da man wegen des enormen Gewichts befürchtete, das Chassis des LKWs könne bei dem Transport Schaden nehmen, wurde er an unseren unverwüstlichen 55-Tonnen-Pneulader gehängt und den steilen und engen Weg hoch zum Tunnelportal im Schritttempo nach oben gehievt. Nachdem das heikle Wegstück gut gemeistert war, wartete oben bereits ein 130-Tonnen-Kran, der die Betonzelle in die ausgehobene Nische in der Felswand auf dem betonierten Grundfundament ablud. Die minutiöse Planung ging perfekt auf und die Erleichterung darüber war bei allen Beteiligten gross.
Eingangstür aus armiertem Beton
Das neue Sprengmittellager im Zingel ist nun (fast) so gut gesichert wie Fort Knox. Es verfügt über eine Eingangstür aus armiertem Beton mit drei Schlössern. Die Schlüssel dazu haben nur der Betriebsleiter des Steinbruchs Zingel sowie der Sprengmeister. Das bisherige Sprengstofflager wird später noch umplatziert und kommt neben die neue Zelle zu stehen. In ihm werden künftig die elektrischen Zünder aufbewahrt, die getrennt von den übrigen detonierenden Sprengstoffen gelagert werden müssen.
Weitere Informationen:
KIBAG Kies Seewen AG
Konrad Schorno
Seemattliweg 6
6423 Seewen
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