Expedition in die Kiesgrube

Die Schweiz ist dank ihren Bergen, Hügeln und Tälern wortwörtlich «steinreich»! In den Bergen werden Pflastersteine für Plätze und Kalkgesteine für die Zementproduktion abgebaut, im hügeligen Jura Gips und Salz für die Industrie gefördert und in den Tälern werden Kies und Sand für unsere Bauwerke gewonnen. In vergangenen Zeiten schürfte man sogar nach Gold und Kohle. Der Abbau von solchen Rohstoffen hat in vielen Regionen eine lange Tradition.

Heutzutage sieht die Öffentlichkeit den Kiesabbau leider oftmals als eine Ausbeutung der Natur und als Verursacher von Verkehr, Lärm und Staub. Er wird gar als «Raubbau» bezeichnet. Allgemein nimmt die Akzeptanz in der Bevölkerung für solche Projekte stetig ab. Dies führt dazu, dass die Planung von Abbaugebieten immer schwieriger und langwieriger geworden ist.

Oftmals ist man sich nicht bewusst, dass der Kiesabbau mehrheitlich positive Effekte für Mensch und Natur mit sich bringt. Einerseits sind Kies und Sand die meist genutzten Rohstoffe der Welt. Kiesgruben sind das Fundament unserer Bauwirtschaft und tragen somit einen wichtigen Beitrag zu unserem Wohlstand bei. Kies ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und ist dennoch beinahe unsichtbar. Andererseits ist der Naturschutz eng mit dem Kiesabbau verknüpft. Die KIBAG ist besorgt dafür, Eingriffe in die Natur minimal zu halten. Wobei gleichzeitig grosse Bestrebungen unternommen werden, um grossflächig zusammenhängende und dauerhafte Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu schaffen.

Die Kiesbranche ist eine der wenigen Industriezweige, welche die Möglichkeit hat, grosszügige Flächen als Lebensräume für die Schweizer Flora und Fauna langfristig zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich hierbei um Weiher, in denen sich Amphibien, Vögel und Insekten ansiedeln oder Kieswände, die im Sommer von den bedrohten Uferschwalben als Brutplatz genutzt werden. Brachliegende Flächen bieten zudem Raum für seltene Pionierpflanzen. Solche Lebensräume, die sich früher entlang von natürlichen Bach- und Flussläufen formten, sind mittlerweile selten geworden oder ganz verschwunden. Sie finden heute einen Platz in den Kiesgruben und bleiben auch nach Abschluss der Rekultivierung bestehen.

Um unser Engagement für die Gesellschaft und die Natur auch der breiten Öffentlichkeit zu zeigen, bieten wir mit dem Motto «Expedition in die Kiesgrube» Führungen für Schulklassen an. Die Expeditionen finden unter der Federführung der Abteilung Ressourcen + Planung statt und werden von den jeweiligen Werkmeistern sowie dem Regionalleiter tatkräftig unterstützt.

Die Schulklassen werden in der Kiesgrube über den wichtigsten mineralischen Rohstoff informiert und sensibilisiert. Thematisiert wird der gesamte Lebenszyklus einer Kiesgrube, vom Abbau bis zur Auffüllung und Rekultivierung: Dabei werden aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit, Fruchtfolgeflächen, Baustoffrecycling und Naturschutz erklärt. Die Kinder und Jugendlichen können sich in der Kiesgrube ein eigenes Bild über die Aspekte des Kiesabbaus und dessen Auswirkungen machen.

Die ersten Expeditionen wurden im Sommer/Herbst 2018 mit drei Gymi-Schulklassen in den Gruben Edlibach ZG und Birr AG durchgeführt. Sogar eine Kindergartengruppe hat die Grube in Edlibach besucht. Die positiven Feedbacks zeigen, dass solch ein Besuch ein spannendes Erlebnis ist, an das sich die Schüler und Schülerinnen hoffentlich noch lange erinnern werden. Für das Jahr 2019 stehen bereits weitere Exkursionen an.

Weitere Informationen: 

KIBAG Management AG
Dr. Monica Vogel
Projektleiterin Ressourcen + Planung
Seestrasse 404
8038 Zürich
Telefon +41 58 387 11 97

 

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