Präsentation des Kunstbandes <glarea>

Die Berner Galerie Bernhard Bischoff & Partner widmet ihr Sommerprojekt dem Künstlerbuch ‹glarea›. Es enthält Fotografien, die Christian Indermühle während vier Jahren an verschiedenen Standorten der KIBAG gemacht hat. Der Berner Architekt und Fotograf (geb. 1945 in Bern) war während vier Jahren an verschiedenen Standorten der KIBAG unterwegs und hat in dieser Zeit mehr als zweitausend Fotografien angefertigt. Er hat in den verschiedenen Betrieben nicht nur die Kies- und Betonwerke festgehalten, sondern auch die industriell genutzten Landschaften, bei denen die Kiesgruben am Ende des Kreislaufs wieder in die Natur zurückgeführt werden. So entstand aus den vielfältigen Aufnahmen das künstlerisch einmalige Buch ‹glarea›.

glarea [glārea] steht im Lateinischen für Kies und grober Sand. So beginnt im Buch die Reise durch die Landschaften aus Kies, Metall, Beton und Wasser mit einem leeren Ledischiff. Christian Indermühle berücksichtigt in seinen Bildern oft Details, die im Arbeitsalltag kaum Beachtung finden, wie z. B. die Reste der Fracht in den Ecken des Schiffes. Die Kamera hält eine Welt fest, die menschenleer erscheint, wie ausgestorben. Riesige Kiesgruben und Felswände, die durch den Menschen bearbeitet wurden – mit Hilfe von Maschinen, die nicht mehr nur als Maschine dienen, sondern selber zum Fotosujet werden.

Christian Indermühle hat es geschafft, einen wichtigen Bestandteil der Natur und der Industrie so zu inszenieren, dass Sand, Kies, Metall und Industriebauten einerseits dokumentarisch und sachlich, aber zugleich auch ästhetisch, poetisch erscheinen. Der Blick des Betrachters wird gekonnt geführt und auf Details und Wiederholungen aufmerksam gemacht. Christian Indermühle möchte mit seinen Bildern keine Geschichte erzählen, sondern jede einzelne Fotografie steht für sich selbst. Das Zusammenspiel zwischen Fotografie und Architektur wird auf faszinierende Weise inszeniert. Wo sich wohl mancher im Anblick einer Kieslandschaft verlieren würde, hält Christian Indermühle den richtigen Ausschnitt mit geübtem Blick fest.

Das Buch enthält einen Beitrag von Mathias Frehner, Direktor der Sammlungen vom Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee, sowie ein Interview des Galeristen Bernhard Bischoff mit Christian Indermühle. Herausgegeben wurde es von Alex Wassmer.

Die Galerie Bischoff & Partner präsentiert nicht nur das Buch, sondern zeigt auch eine Ausstellung von grossformatigen Fotobildern aus dem Buch. Dazu gibt es eine Vorzugsedition in kleineren Formaten. Die Vernissage findet am 4. Juli 2017 von 17 bis 20 Uhr statt; die Ausstellung läuft bis zum 15. Juli 2017.

Weitere Informationen:

Galerie Bernhard Bischoff & Partner
PROGR_Zentrum für Kulturproduktion
Waisenhausplatz 30
3001 Bern
Telefon +41 31 312 06 66
www.bernhardbischoff.ch

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